Montag, 24. März 2014
Der Schützer
Heisse Wut streicht ihm den Rücken herauf, packt ihn an den Schultern
Die kalte Morgenluft ströhmt durch seine Nase, füllt seine Lungen
die mächtige Brust hebt sich
berstende Kraft fährt durch seine Arme, ballt seine Fäuste
Stille
eisig klar streift sein Blick über das Land
im Ohr ein leiser Gesang von Seidenhaar
verharrt er und lauscht
dann reisst er den Kopf hoch
tritt hinaus vor das Tor, dem Mob entgeben
Gebrüll schlägt ihm entgegen und das Klirren von Waffen
langsam zieht er seinen schweren Streitkolben von der Hüfte
ein dröhnendes Knurren verlässt seine Kehle und er stürmt voran
sein schwerer Kolben schmettert
und unbarmherzig pflügt er die Angreifer nieder
einen nach dem andern
bis das Genöhle des Mob verstummt ist und einem Stöhnen und Ächzen Platz gemacht hat
Restwut stösst er mit einem schweren Atemzug aus
an einem Baum schlägt er das Blut von seinem Streitkolben
und kehrt zurück hinter die Palisaden
Ruhe ist nun im Dorfe
Sicherheit ist wieder entstanden
ängstlich schauen einige Bewohner aus ihren Hütten
er aber tritt mit festem Schritt den Weg zu seiner Hütte an
es drängt ihn hin zu seiner Heimstatt die er verteidigt hat
hin in die Wärme seines Feuers
hin in die Geborgenheit seiner Frau
hin in die leuchtende Schönheit der Zweisamkeit mit Seidenhaar
dort ist die Quelle seiner Kraft
dort ist das Fundament seines Mutes
die Mitte seines Lebens
und einmal mehr
hat er erfolgreich bestanden
lässt sich nun fallen
in den Schoss der Lebensbringerin
und draussen erwacht der Tag
Bär // 25 Feb 2012
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