Sommer in der Stadt.
Ich sitze vor dem Restaurant Artemisia, das hat den besten Kaffee weitherum.
Dahineilende Massanzüge zwischen flanierenden Frauen, Kindern und Touristen.
Die Welt ist in Ordnung, die Sommerstimmung macht die Menschen fröhlich und ausgelassen.
Die geschäftige Hektik, welche hier sonst herrscht, ist der Ferienstimmung
gewichen. Ein Streifenwagen mit Sirene eilt vorbei und verliert sich irgendwo
auf dem Weg zu was Wichtigem.
Ich bestell mir einen zweiten Kaffee, denk nicht
an die Kosten und geniesse einfach.
Ich habe wieder Lust zu zeichnen. Lange
Zeit hab ich mein Skizzenbuch unberührt gelassen, doch nun hab ich wieder die
Musse Situationen und Stimmungen einzufangen. Irgendwo zu sitzen und mich in
ein Motiv zu vertiefen ist wie Meditieren. Es tut so gut, den Stift gleiten zu
lassen, das Motiv zu erforschen, neue Zusammenhänge, neue Formen zu entdecken.
Die Zeit spielt keine Rolle mehr und dieses Hier und Jetzt bringt Leib und
Seele ins Gleichgewicht.
Beim Zeichnen halte
ich mich immer stark an ein Motiv. Die Kreativität liegt in dem, was in der
Vielfalt des Motivs entdeckt und neu gestaltet wird. Beim zeichnerischen
Erforschen zeigt sich, dass die Welt unendlich vielfältiger ist, als wir sie
wahrnehmen. Hinter scheinbar alltäglichen, einfachen Dingen verstecken sich
völlig neue Welten, die zu entdecken bloss etwas Geduld und ein entfesseltes
Auge voraussetzt.
Barlok
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