inspiriert von Khalil Gibran
Khalil Gibran spricht davon, in der Vorstellung eine Laube in der Wildnis zu bauen, bevor man ein Haus in der Stadt errichtet. Er möchte auch die Häuser der Stadt wie ein Sämann über Wald und Wiese verstreuen.
Es hat mir Freiheit zu tun und mit Erdverbundenheit.
Mit Angst auch, die aus der Entwurzelung entsteht.
Stadtmauern schützen die Herde, doch sie trennen sie auch von den Feldern. Und schützen wovor?
Khalil Gibran spricht dann auch von der Behaglichkeit und unserer Gier danach.
Mir fällt es wie Schuppen von den Augen - die Behaglichkeit ist die Schwester der Bequemlichkeit und beide morden sie die Leidenschaft der Seele, wie Gibran sagt.
Es steckt so unglaublich viel in diesem Bild, es lassen sich Fäden zu allen Schatten des Menschen spinnen.
Die Angst hat in gewissen gefährlichen Situationen sehr wohl schützende Funktion. Im sicheren Alltag jedoch ist sie Anker und Fessel die den natürlichen Fluss des Lebens hemmt.
Der glitzernde Fisch des vollen Lebens jedoch benötigt den belebenden Fluss des Stromes.
Die Stadt, erbaut um gegenseitigen Schutz zu suchen, engt uns ein. Sie besteht aus Grenzen und Mauern - auch gegenüber unseren Nachbarn. Und da die Wege der Menschen unterschiedlich sind, benötigen wir auch Mauern und Gesetze in unserem Verhalten, damit wir bei dem engen Zusammenleben einander nicht hemmen und schaden.
Wir brauchen jedoch Raum, um unsere Flügel der Freiheit ausbreiten zu können. Für unsere Sehnsucht der Seele sind die Gassen der Stadt zu eng. Ihre Wohnstatt ist der Palast des freien Himmels wie Khalil Gibran in seinem wundervollen Schlussbild zeigt.
Barlok Barbosa // Juni 2010
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