Sonntag, 31. Oktober 2010
Holzfiguren
HOLZFIGUREN - RAUMUMWOBEN
WÄCHTER, STOLZ MIT ARGUSAUGEN
STOLZ UND HOCHGEWACHSEN, STEHEN
ZWISCHEN RÄUMEN VOLLER FRAGEN.
AUFGEREGTE VÖGEL DRATHGESESSEN
NEHMEN DEN GESANG ALTER HÖLZER AUF
UND SPECHTE DRÄUEN MIT SPITZEM SCHNABEL
DEN AUFRECHTEN HOLZGESELLEN.
SONNE, WIND UND WETTER TROTZEND,
WACHEN STUMM SIE ÜBER IHREM REICH
VON RASENSPRENGER UND GARTENZWERG
EINSAM IN EINER WELT,
DIE SIE NICHT VERSTEHEN.
SPIESSGESELLEN - WOLLEN WACHSEN UND
MÜSSEN WARTEN BIS
DER ZAHN DER ZEIT SIE RAFFT.
WIND ÜBER FAULEN STÖCKEN,
RESTE ALTEN HOLZES LIEBKOSEND
UND HINWEG IN ALLE WELTEN •••
Bär 1995
Freitag, 8. Oktober 2010
Kristallreiter
Dumpfes Verlangen und alte Schuld
die rastlose Seele
fesseln mit glühenden
Bändern reissenden Schmerzes.
Von den Lieben ignoriert
verzweifeltes Leuchten in
sternenloser Nacht.
Bis der Kristallreiter
auf Trommelklang
die alten Ketten sprengt
und in das dumpfe Dunkel
Licht des Verstehens bringt.
Weg nimmt er die
Bürde alter Schuld und
lässt ins Vergeben sie fallen.
Sterne der Liebe und
des Verzeihens glühen auf
und die befreite Seele
schwingt sich empor
auf gleissenden Flügeln
hin zum Verschmelzen
mit dem ewigen Licht
Bär
(dem Schamanen Soulfinder gewidmet)
Fest der Sinne
Ein Fest der Sinne mit Dir.
Eng umschlungen liegen wir da
Schweissperlen auf unserer Haut.
Deine Augen - wie Sterne im Mondlicht.
Mein Mund und meine Hände
erforschen Deinen Körper
entdecken verborgene, geheime Stellen.
Unsere Düfte vereinigen sich - wie wir.
Und Dein Geschmack macht mich trunken.
Meine Augen laben sich an den
Rundungen Deines Körpers, die
Deine innere Schönheit widerspiegeln.
Raubtier und Lamm wechseln sich ab
in Dir und in mir.
Lust und Glück, wie ein grosses inneres Lachen
lassen mich erzittern und
ich fühle mich aufgenommen in Dir.
Du spielst die Saiten meines Körpers und
ich spiele auf den Deinen.
Und zusammen bringen wir eine Melodie dar
zu Ehren des Lebens und der Liebe.
Alles Äussere ist verschwunden,
nur noch Du und ich
schwebend im Nachhall des grossen Feuerwerkes.
Ich danke Dir für dieses Fest der Sinne.
Bär
Dienstag, 14. September 2010
Kreativität
Der Kreislauf des Lebens ist eine allumfassende Bewegung, welche sich in den Tageszeiten, im Jahreslauf und im Lebenskreis eines jeden Lebewesens findet.
Die Gestaltungskraft als die Triebkraft der Seite des Werdenden, des Schöpferischen benötigt als Gegenpart die Zerstörungskraft auf der Seite des Vergehens, der Auflösung.
Diese beiden Kräfte gehören der polaren Ebene an und erhalten ihren Antrieb aus der göttlichen Schöpferkraft.
In diesem Puls des Lebenskreises bildet die Kreativität den Punkt, wo aus dem Urgrund in unendlichen Kombinationen immer neue Formen geschaffen und damit auf der Linie der Evolution die Spiralform angestossen wird.
Voraussetzung zum kreativen Handeln ist somit einerseits der Pool der Potentiale, der völlig ordnungs- und strukturlose Raum der unendlichen Anzahl von Elementen und andererseits die Gestaltungskraft als treibende Kraft zur Kombination und Schöpfung.
Bedingung ist das Fliessenlassen, das Loslassen von allem Bekannten, das Loslassen von jedem Halt und jedem Bezugspunkt, da diese wie ein Anker im Vergangenen wirken und den Fluss behindern.
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“Kreativität ist ein Raum, wo in Bezug auf das allumfassende Netz des Lebens natürliche Ereignisse dem beschränkten Bewusstsein des Menschen als überraschend und aussergewöhnlich erscheinen”.
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Bär / La Madonnina / 30. Mai 2003 /
anlässlich einer schamanischen Forschung inbezug auf Kreativität
Die Trauernde
Erkenntnis bei der Arbeit einer Holzskulptur
Trauer ist für uns Menschen ein dunkles, graues Wort.
Sie schmerzt und es gibt keine Salbe für diesen Schmerz.
Manchmal macht sie uns auch krank.
Aber ist sie es, die uns krank macht?
Die Trauer ist auch Lehrerin, Heilerin.
Sie heilt uns vor Hochmut, holt uns vom Podest herunter,
auf dass wir nicht irgendwann fallen.
Sie lehrt uns die Demut und das Loslassen.
Ihre Lektionen sind hart, aber wenn wir sie begreifen,
annehmen und leben, geben sie uns Freiheit und Kraft.
Und krank werden wir nur, wenn wir diese Lektionen
nicht annehmen wollen, nicht bereit sind, loszulassen.
Auch Wegbereiterin ist sie, die Trauer. Sie führt uns durch
die Prüfung des Loslassens hin zu neuen Wegen,
hin auf neuen Boden, der frisch und neu weitere
unserer Träume wachsen und gedeihen lässt.
Das Dunkle an der Trauer steckt also wohl bloss in unserer Furcht vor ihr.
Bär / 3. September 2008
Freitag, 27. August 2010
Traumweber
Grossstädtische Strassenschluchten
mit neonverzierten Hochhaussilhouetten
vor trübem Dunst am Nachthimmel.
Abfallübersähter schwarzer Asphalt
mit schmutzigen Pfützen
trägt eine leere Strassenbahn hinweg.
Unten in dieser Schlucht - eine Höhle:
Gestalten an der Bar,
die Köpfe zwischen die Schultern eingezogen.
In rotem und gelbem Licht dröhnt Techno
aus zerbeulten Lautsprechern
und an einem Tisch in der Ecke gröhlen
rülpsende Bierbäuche in schwarzem Nietenleder.
Links an der Wand an einem Tisch unter einer
defekten Lampe sitzt Stahlhirsch
vor einem längst geleerten Glas.
Ganz still sitzt er da, die Zeit angehalten
und spielt mit einer kleinen Adlerfeder
in seinen Haaren.
Sein Blick geht geradeaus, durch einen Betonpfeiler
und weiter in Vergangenheit und Zukunft,
einen Traum webend von Rehauge:
Grazile Bewegungen -
Haare, die von Zärtlichkeit erzählen,
ein Ohr im Morgenwind am grünen See -
Stahlhirsch webt mit Erinnerungen
seinen Traum in diese schnelle, schrille
und laute Welt,
trägt den Zauber der Morgensonne
in diesen Ort, in diese Zeit
und an der Bar weint ein Rauhbein
eine leise Träne.
1996 / Bär
Samstag, 21. August 2010
An so Tagen...
An so Tagen, wo der Nebel die Farben verschluckt und wo Trübsal von schwarzen Tannen tropft
wo feines Essen ungenossen im Magen liegt wie ein Stein und eiskalter Schweiss an pochenden Schläfen perlt
an solchen Tagen mein Herz sich hinter atemlosen Lungen versteckt und alles unter meinen Händen bricht
Trübe und grau das Nachher und das Morgen gar nicht mehr ist
die schönen Stunden vergangener Tage matt und rostig geworden und die Freunde in alle Richtungen gegangen sind
an solchen Tagen steh ich draussen im prasselnden Gewitterregen, wartend auf den Blitz, der mich mitnimmt in sein Reich von Licht und Donner
das Reh ich bin, sich sehnend nach dem Kuss des Raubtieres an der Kehle
doch die Kehle bleibt unversehrt und aus dem trüben Grau leuchten der Wölfin Augen warm und braun in mich hinein
nehmen mich mit auf eine Reise in ein Reich von warmer Haut und feuchten Träumen
wo auf Flügeln der Zärtlichkeit das Grau des Nichts ich fülle mit den Farben des Alles und schwebe durch Klangräume der Liebe ...
Bär / 1998
Mittwoch, 21. Juli 2010
Grosse und Kleine
Ausgangsgedanken zu einem Skulpturenprojekt an einem öffentlichen Gebäude
Der Mensch beginnt klein und er strebt dann sein Leben lang nach Grösse, im Uebertragenen wie im Wortsinn.
Ist er dann gross, wird er Mutter, Vater, Onkel oder Tante und später Grossmutter oder Grossvater und erfreut sich an den Kleinen.
Froh, erwachsen zu sein, vermisst man doch manchmal die
Unschuld und Unbeschwertheit der Kindheit.
Die Kleinen geben den Grossen Gewicht durch Verantwortung, aber auch Zuversicht in die Zukunft, die sie darstellen.
Der Blick des Kindes ist vorwärtsgerichtet, alles liegt noch vor ihm. Der alte Mensch hingegen richtet seine Aufmerksamkeit zum
Vergangenen, da die Zukunft an Verheissungen ärmer ist.
Dieser Blick zurück bietet aber auch Gelegenheit, Erlebtes
auszuwerten und weiterzugeben.
Im Idealfall ist der alte Mensch dem Kinde ein Fundus an
erfahrenem Wissen, das dieses mit Lebensfreude und Hoffnung
auf Zukunft entgeltet.
Bär
Donnerstag, 15. Juli 2010
Die Geschwindigkeit des Lebens
Monotone, sich endlos wiederholende Rhythmen und Wortfetzen - wie eine Schallplatte mit Sprung - federn durch die Sitzkissen des Pub's.
Der Fernseher flimmert mit dem Spielautomaten um die Wette und die Musik fräst an der einen Rille herum - und doch geschieht nichts - die Zeit ruht - die Geschwindigkeit des Lebens ist zum Stillstand gekommen.
Eine Aura der Sonderbarkeit breitet sich aus. Die Leute an der Bar bewegen sich in einer komplizierten Inszenierung - und in Zwischenräumen lauert Bedeutung. Ein Blick schiesst durch den Raum, trifft ein anderes Augenpaar und endet als vielfacher Querschläger im Reich der Hormone.
Glas zerbricht und einer schreit "Tooor" und die Zeit bewegt sich ein Stück zur Seite.
Und weiter leuchtet die runde, geduldige Lampe über dem Billardtisch und träumt im zeitlosen Augenblick von rollenden Kugeln.
Das Bierglas verliert einen Teil seines Inhalts. Ha - Glas in weiblicher Form für männliche Greif- und Saugtriebe - Prost!
Irgendwann sind Leute gekommen und haben der Zeit einen Stoss gegeben.
Na denn....
2005 / Bär
Montag, 5. Juli 2010
Der Tanz auf dem Pfad zum Leben
Geboren aus Enttäuschung und Liebesentzug
entwickelte sich Klugheit und Raffinesse.
Strategien zum Erreichen fremdbestimmter
Selbstakzeptanz entstanden. Ein Netz
hilfreicher Menschen flocht sich und gab
Schutz vor den aus ihren Gräbern drängenden
schwarzen Dämonen. Das Leben war
zurechtgelegt und floss einher.
Und doch - das Herz blieb leer...
Einzig die Hingabe an das Universum der Schwingungen im Tanz liess manchmal das Licht des allumfassenden Lebens aufgleissen.
Eine neue Suche begann - und führte zum Finden. Es fanden sich Verbündete ein, neues Leben hinter den Oberflächen erschien und Kraft zum Standhalten gegen die Dämonen entstand.
Die Dämonen entschwanden nach und nach und die Energien flossen vom Ego ins Herz.
Neue, unermessliche Welten taten sich auf und das ewige Pulsieren des Wandels wurde zum Fluss für das Lebensschiffchen auf neuem Kurs.
Weiter geht's nun sich immer ändernden Zielen entgegen in alle Richtungen gleichzeitig.
Bär
(schamanisches Poem)
Haus und Stadt
Haus und Stadt
inspiriert von Khalil Gibran
Khalil Gibran spricht davon, in der Vorstellung eine Laube in der Wildnis zu bauen, bevor man ein Haus in der Stadt errichtet. Er möchte auch die Häuser der Stadt wie ein Sämann über Wald und Wiese verstreuen.
Es hat mir Freiheit zu tun und mit Erdverbundenheit.
Mit Angst auch, die aus der Entwurzelung entsteht.
Stadtmauern schützen die Herde, doch sie trennen sie auch von den Feldern. Und schützen wovor?
Khalil Gibran spricht dann auch von der Behaglichkeit und unserer Gier danach.
Mir fällt es wie Schuppen von den Augen - die Behaglichkeit ist die Schwester der Bequemlichkeit und beide morden sie die Leidenschaft der Seele, wie Gibran sagt.
Es steckt so unglaublich viel in diesem Bild, es lassen sich Fäden zu allen Schatten des Menschen spinnen.
Die Mutter dieser beiden Schwestern ist die Angst.
Die Angst hat in gewissen gefährlichen Situationen sehr wohl schützende Funktion. Im sicheren Alltag jedoch ist sie Anker und Fessel die den natürlichen Fluss des Lebens hemmt.
Und wo der Fluss des Lebens zum Stehen kommt, wird er zum brackigen Tümpel der Krankheiten, der natürlich auch von Leben wimmelt. Doch es sind die Wesen der Transformation, des Vergehens und Werdens, die dort hausen.
Der glitzernde Fisch des vollen Lebens jedoch benötigt den belebenden Fluss des Stromes.
Die Stadt, erbaut um gegenseitigen Schutz zu suchen, engt uns ein. Sie besteht aus Grenzen und Mauern - auch gegenüber unseren Nachbarn. Und da die Wege der Menschen unterschiedlich sind, benötigen wir auch Mauern und Gesetze in unserem Verhalten, damit wir bei dem engen Zusammenleben einander nicht hemmen und schaden.
Wir brauchen jedoch Raum, um unsere Flügel der Freiheit ausbreiten zu können. Für unsere Sehnsucht der Seele sind die Gassen der Stadt zu eng. Ihre Wohnstatt ist der Palast des freien Himmels wie Khalil Gibran in seinem wundervollen Schlussbild zeigt.
Barlok Barbosa // Juni 2010
inspiriert von Khalil Gibran
Khalil Gibran spricht davon, in der Vorstellung eine Laube in der Wildnis zu bauen, bevor man ein Haus in der Stadt errichtet. Er möchte auch die Häuser der Stadt wie ein Sämann über Wald und Wiese verstreuen.
Es hat mir Freiheit zu tun und mit Erdverbundenheit.
Mit Angst auch, die aus der Entwurzelung entsteht.
Stadtmauern schützen die Herde, doch sie trennen sie auch von den Feldern. Und schützen wovor?
Khalil Gibran spricht dann auch von der Behaglichkeit und unserer Gier danach.
Mir fällt es wie Schuppen von den Augen - die Behaglichkeit ist die Schwester der Bequemlichkeit und beide morden sie die Leidenschaft der Seele, wie Gibran sagt.
Es steckt so unglaublich viel in diesem Bild, es lassen sich Fäden zu allen Schatten des Menschen spinnen.
Die Angst hat in gewissen gefährlichen Situationen sehr wohl schützende Funktion. Im sicheren Alltag jedoch ist sie Anker und Fessel die den natürlichen Fluss des Lebens hemmt.
Der glitzernde Fisch des vollen Lebens jedoch benötigt den belebenden Fluss des Stromes.
Die Stadt, erbaut um gegenseitigen Schutz zu suchen, engt uns ein. Sie besteht aus Grenzen und Mauern - auch gegenüber unseren Nachbarn. Und da die Wege der Menschen unterschiedlich sind, benötigen wir auch Mauern und Gesetze in unserem Verhalten, damit wir bei dem engen Zusammenleben einander nicht hemmen und schaden.
Wir brauchen jedoch Raum, um unsere Flügel der Freiheit ausbreiten zu können. Für unsere Sehnsucht der Seele sind die Gassen der Stadt zu eng. Ihre Wohnstatt ist der Palast des freien Himmels wie Khalil Gibran in seinem wundervollen Schlussbild zeigt.
Barlok Barbosa // Juni 2010
Donnerstag, 20. Mai 2010
...endlich auch...
Tja Leuts, so hab ich also auch ein Blog. Oder einen Blog, was offenbar auch geht. Das Blog hat also zwei Geschlechter, zweihäusig gewissermassen.
Wollen mal sehen, ob sich mir ab und an doch etwas Verbales absondert, das es wert ist, mit euch geteilt zu werden.
Lassen wir uns überraschen.
erstmal Gruss und Gawunaya_paté
Barlok
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